Haie weniger gefährlich als ihr Ruf

Ein Viertel aller Haiarten sind vom Aussterben bedroht. Grund dafür ist die Nachfrage nach Haifischflossensuppe auf dem asiatischen Markt. Aber auch Filme wie Steven Spielberg's "Der weisse Hai" haben zum schlechten Image des grossen Jägers beigetragen. Haie sind eine Art Gesundheitspolizei der Meere und damit unersetzlich für einen gesunden Ozean.

Hai-News

Oktober 2011: Viel Positives hat sich in den letzten Monaten getan. Der Inselstaat "Marshall Islands" hat das grösste Haischutzgebiet der Welt im Pazifik ausgewiesen. Damit fügen sie sich ein in eine lange Liste von Staaten, welche den Haien Schutz gewähren. Palau war einer der ersten, es folgten die Malediven, die Fidji-Inseln, Honduras, die Bahamas und einige mehr.

Doch damit nicht genug: Mit dem "Shark Conservation Act" hat die USA erstmals das sogenannte Finning (Abschneiden der Haiflosse) in ihren Gewässern verboten. Chile zog nach. Kalifornien, Hawai, Oregon und Washington gingen noch einen Schritt weiter. Sie haben komplett den Handel mit Haifischflossen verboten und somit auch den Verkauf von Haifischflossensuppe auf ihrem Territorium. 

Noch lange nicht gewonnen

Trotz aller positiven Beschlüsse bleiben die Haie nach wie vor bedrohte Jäger. Denn was nützt das schönste und grösste Schutzgebiet, wenn die illegale Fischerei nur schwer zu kontrollieren ist. Und wo eine Nachfrage besteht, da besteht auch ein Markt. Bei Kolumbien entdeckten Taucher im Oktober 2011 die Kadaver von etwa 2000 Haien, denen die Flosse abgeschnitten worden sind. Zehn Boote, die illegal gefischt haben, konnten angehalten werden. Gefischt hatten sie in zudem in einem Unesco Naturerbegebiet, das eigentlich dazu dient für zukünftige Generationen erhalten zu bleiben.

Durch den steigenden Wohlstand in Asien steigt auch die Nachfrage nach sogenannten Luxusgütern wie Haifischflossensuppe. Ähnlich wie bei Elfenbein und Nashornpulver bleibt viel Auflärungsarbeit in China und Nachbarländern zu leisten. Ohne Gewürze schmeckt Haifischflossensuppe nach gar nichts. Die Flosse besteht nur aus Knorpel. Wie so oft leiden viele Tiere wegen einer völlig sinnlosen Tradition.