Greenpeace protestiert für den Schutz der Meere

50 Aktivisten von Greenpeace haben in der Ostsee das internationale Seenotkürzel "SOS" geformt, um auf die Gefährdung der deutschen Meere hinzuweisen. Auf einem Schwimmbanner war "Rettet die Meere" zu lesen. Tatsächlich stehen 30 Prozent der deutschen Meere auf dem Papier unter Schutz. Geschützt werden sie trotzdem nicht wirklich.

Die Fischerei findet selbst im Nationalpark Wattenmeer nahezu ungebremst statt. Durch die Schleppnetze wird die Unterwasserwelt massiv gefährdet. Greenpeace macht darauf aufmerksam, dass dies nach EU Recht illegal ist. Auch der WWF hatte Deutschlands Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner für 2012 mit einer EU Beschwerde gedroht. Bis dann muss Deutschland nämlich seine Managementpläne für den Meeresschutz an die EU Kommission einreichen. Aus Sicht der Naturschutzorganisationen sind die derzeit völlig ungenügend. Es müssen endlich fischereifreie Zonen in Nordsee und Ostsee eingerichtet werden. Besonders traurig ist aus Sicht des Naturschutzes, dass selbst Grundschleppnetze und Stellnetze in Natura 2000 Gebieten nicht verboten sind. Die Anzahl der Schweinswale ist in der Ostsee stark zurückgegangen. Jährlich ertrinken mehrere der Meeressäuger, weil sie sich in den Netzen verfangen. Für dieses Problem weiss das deutsche Landwirtschaftsministerium aber eine Lösung. Mit Pinger an den Netzen sollen die Wale vertrieben werden. Zusammenfassend bedeutet das also, dass man ein Natura 2000 Gebiet eingerichtet hat, um die Schweinswale besser zu schützen. Weil man sich aber nicht gegen die Fischerei und wirtschaftliche Interessen hat durchsetzen können, will man nun die Wale aus den für sie vorgesehenen Gebieten mit Pinger vertreiben. So wird Politik gemacht.