Malta, der Alptraum der Vogelfreunde

Photo: Birdlife (Hans Peeters)
Photo: Birdlife (Hans Peeters)

Sie hätten etwas gegen ihr negatives Image tun können, die Bürger von Malta. Hätten können, aber es sollte nicht sein. Am 11.April haben sie in einem Referendum für die Fortsetzung der Vogeljagd gestimmt. 50,4 Prozent der fast 300.000 Stimmberechtigten stimmten für eine Fortsetzung der Tradition. Immerhin aber 49,6 Prozent wünschen sich ein modernes Malta, wollen lieber Vögel singen hören als Schusswaffen knallen. Dabei lagen die Vogelfreunde noch Tage vorher in allen Umfragen vorne. Jagdverbände machten aber Panik und warnten davor, weitere Hobbys wie Angeln oder Wasserski könnten in einem nächsten Referendum dran sein. Jagd ist tatsächlich ein Hobby. Nur ein Hobby. Malta ist das einzige EU Land, was Vogeljagd im Frühjahr erlaubt, wenn die Vögel in ihre Brutgebiete zurückfliegen. Damit gefährden sie massiv den Bestand mehrerer Arten. Vor allem Turteltauben, deren Bestand in Europa um 77 Prozent zurückgegangen ist, stehen dann auf der Abschussliste. Dazu kommen illegale Abschüsse auf Greifvögel und Störche während des Vogelzugs. Nur weil ein Referendum (knapp) positiv ausgegangen ist für die Jäger, bedeutet das nicht, dass ihre Aktivität nach EU Recht legal ist. Das ist sie nämlich nicht. Warum beide grossen Parteien in Malta die 10000 Jäger starke Lobby so massiv unterstützen, werden sie der stetig wachsenden Gruppe an Vogelfreunden auf Malta erklären müssen.