Die Aasfresser

Geier geht es weltweit immer schlechter, nur in Europa nicht. Hier sind Wiederansiedlungsprojekte äusserst erfolgreich. Hauptproblem für Geier sind Giftköder, die für andere Tiere ausgelegt wurden. In Afrika sind mittlerweile deswegen alle Geierarten kritisch gefährdet. In Asien dagegen war es ein Arzneimittel namens Diclofenac, das in der Tiermedezin eingesetzt wird, was die Geier fast ausgerottet hat. Der Verzehr von mit Diclofenac behandelten Tierkadavern führte bei über 90 Prozent der Geier zum Tod. In Europa ist der zunehmende Ausbau der Windkraft ein neues Problem, das Wiederansiedlungsprobleme erschwert. Dennoch geht es vielen Geierarten wieder besser. Bartgeier fliegen wieder häufiger in den Alpen und neuerdings auch wieder in Andalusien. Der Bestand an Mönchsgeiern hat sich in Spanien verzehnfacht und die Art brütet sogar wieder im Süden Portugals und auf Mallorca. Gänsegeier sieht man wieder häufiger, auch am Himmel von Italien. In Bulgarien wurde der Gänsegeier in den letzten Jahren wieder ausgewildert. Geier haben in der Natur als Aasfresser eine wichtige Funktion. Indem sie Kadaver fressen verhindern sie die Ausbreitung von Krankheiten. Deshalb brauchen sich die Schafhalter in Spanien nicht um die Beseitigung toter Schafe zu kümmern, das übernehmen die Geier. Nur in Frankreich glauben manche Schafzüchter immer noch an das Märchen vom Lämmerdieb. Aber das ist eine andere Geschichte.