Tiger im Nepal und Luchse in Rheinland-Pfalz

Photo WWF
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Erfreuliche Nachrichten haben uns diese Woche erreicht. Im Bardia Nationalpark im Nepal hat sich der Bestand an Tigern in den letzten 3 Jahren verdoppelt. Ebenso haben die Bestände an Hirschen und Antilopen zugenommen. Wenn die Wilderei bekämpft wird, haben die Tiere auch wieder eine Chance. So konnten im Jahr 2011 mehr als 300 Wilderer und illegale Händler im Nepal festgenommen werden.

Nun leben also wieder 37 Grosskatzen in diesem 1000 Quadratkilometer grossen Nationalpark. Mit Hilfe von Fotofallen kann man die Zahl der Tiger genau bestimmen, da jedes Tier eine andere Fellzeichnung hat.

Tiger gibt es in Europa keine, aber unsere grösste Katze in Deutschland ist der Luchs. Im 19.Jahrhundert war der Luchs in ganz Deutschland ausgerottet. Erst durch Wiederansiedlungen in der Schweiz, Tschechien und Frankreich kamen einzelne Tiere wieder nach Deutschland. Im Jahr 2000 wurde im Mittelgebirge des Harz (Dreiländereck Niedersachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen) das bisher einzige deutsche Auswilderungsprojekt gestartet. Mittlerweile ist wieder der ganze Harz und angrenzende Gebiete von Luchsen besiedelt, die jedes Jahr Nachwuchs in freier Wildbahn grossziehen.

Luchsprojekt im Pfälzerwald: Seit 2010 gibt es den Verein "Luchs-Projekt Pfälzer Wald / Vosges du Nord" mit Sitz in Kaiserslautern. Seitdem arbeitet man daran den Luchs wieder nach Rheinland-Pfalz zurückzubringen. Innerhalb von 3 Jahren will man 15 Luchse aus der Schweiz und aus den Karpaten in den Pfälzerwald holen (eines der grössten Waldgebiete Mitteleuropas). Das Umweltministerium in Mainz begrüsst grundsätzlich das Projekt. Einige Detailfragen müssen aber noch geklärt werden, darunter die Schaffung eines Fonds, wo Landwirte eine Entschädigung erhalten, wenn der Luchs ein Schaf reisst. Ob die Auswilderung erfolgreich ist, wird sich erst in 10 Jahren zeigen.