Biosprit oder Nahrungsmittel?

Agrotreibstoffe (Biosprit) haben einen schlechten Ruf. Sie stehen in Konkurrenz zur Lebensmittelproduktion, zerstören Regenwälder und sind damit sogar klimaschädlicher als herkömmliches Benzin. Jeder hat das mittlerweile erkannt und somit wollte auch die europäische Kommission die Beimischung von Biosprit begrenzen. In Luxemburg haben sich unter der Plattform Cerealkiller zahlreiche NGO's und auch die katholische Kirche zusammengeschlossen. Sie haben Druck auf die Politik gemacht.

Sie haben an die luxemburgsischen Europaparlamentarier geschrieben, damit diese sich für eine Begrenzung der Agrotreibstoffe einsetzen und für strikte Kriterien, welche die indirekte Landnutzungsveränderungen mit einbeziehen.

Letzte Woche hat das EU Parlament sich für eine Begrenzung von 6 Prozent entschieden. Das ist mehr als die 5 Prozent, welche EU Kommission und Cerealkiller befürwortet hätten.

Es gab sehr knappe Abstimmungen im Europaparlament bei diesem sehr emotionalen Thema. Teilweise ging es um 2 Stimmen. Wie aber haben die 6 luxemburgischen Abgeordneten abgestimmt?

Georges Bach (CSV) und Claude Turmes (Grüne) unterstützten die Forderungen der NGO's. Charles Goerens (DP) und Frank Engel (CSV) unterstützten zumindest einige Forderungen, stimmten aber für 6 Prozent anstatt 5 Prozent. Besonders negativ fiel die Abgeordnete Astrid Lulling (CSV) auf. Sie unterstützte keine der Forderungen der NGO's und stimmte einseitig im Interesse der Indsutrielobby. Sie wird sich die Frage gefallen lassen müssen, von wem sie gewählt wurde und wen sie vertritt. Da nicht nur Umweltschutzorganisationen, sondern auch Caritas und weitere Entwicklungshilfeorganisationen ebenso wie die katholische Kirche sich gegen den Biospritwahnsinn stemmen, wird sich Frau Lulling da nur schwer rausreden können. Robert Goebbels (LSAP) glänzte bei der Abstimmung durch Abwesenheit.