Die Philippinen im Ausnahmezustand

Die Philippinen sind eigentlich Stürme gewohnt. Aber, was letzte Woche auf den Inselstaat traf, war kein normaler Sturm mehr. Es war einer der 4 heftigsten Taifune, die je gemessen wurden. Das Land versinkt im Chaos, Plünderer sind unterwegs. Die Lage ist verzweifelt. Viele Menschen wollen helfen. Unicef schickt Zelte und Medikamente. Die Uno hat 44 Tonnen Energiekekse in das Krisengebiet geschickt. Viele Staaten haben finanzielle und logistische Hilfe zugesagt. 5000 amerikanische Marinesoldaten sollen Hilfsgüter in die schwer erreichbaren Gebiete fliegen. Das sind gute Ansätze, aber langfristig braucht das Land eine ganz andere Hilfe.

Auf den Philippinen fehlt es an Geld, Know-how und politischem Willen, um Präventionsmassnahmen und Katastrophenhilfe zu organisieren. Hier ist dringend Nachholbedarf, denn der nächste Sturm kommt. Millionen Menschen müssten umgesiedelt werden, weg vom Meer und gefährlichen Flüssen, in stabilere Gebäude.

Standortwechsel. Die Klimaschutzkonferenz in Warschau hat gerade begonnen. Doch ausgerechnet Gastgeber Polen will lieber seine Kohlekraftwerke schützen statt das Klima. Eine bewegende Rede hielt der philippinische Vertreter Naderev Sano. Er forderte die Regierungen auf, endlich zu handeln und verfiel in Tränen. Er will nun fasten, bis eine bedeutsame Einigung erzielt worden sei. Zwar haben die Industriestaaten schon vor Jahren zugesagt, den Entwicklungsländern bei der Anpassung an den Klimawandel zu helfen. Bisher haben sie es aber nicht geschafft, die am Klimawandel hauptverantwortlichen Industrien zum Zahlen zu bewegen.